Dieser Online-Workshop findet am 22. und 23. Mai 2025 jeweils von 9:00 - 12:00 Uhr und 13:00 - 16:00 Uhr statt
Egal ob im Dekanat, in Projekten oder der Hochschulleitung – als Hochschulmanager(in) machen Sie früher oder später die Erfahrung, dass Fachkompetenz und sachliche Auseinandersetzung allein nicht zum Ziel führen. Hochschulen sind besondere Organisationen, in denen unterschiedliche Expertisen, Interessen und Kommunikationskulturen aufeinandertreffen. Aus diesem Grund hat sich an Hochschulen eine Verhandlungskultur etabliert, in der oftmals Einflussmöglichkeiten jenseits der formalen Hierarchie mobilisiert werden. Solche gegenseitigen Beeinflussungen werden häufig als Mikropolitik und mikropolitische Spiele beschrieben. Wer innerhalb der Hochschule Veränderungen bewirken, moderieren, gestalten oder verantworten will, muss verstehen, wie genau die beteiligten Akteure ihre jeweils eigenen Ressourcen als „Trümpfe“ in Verhandlungen einsetzen. Dazu ist es wichtig, die Interessen und Einflussmöglichkeiten von Akteuren in mikropolitischen Situationen zu verstehen. Auch ist es bedeutsam, die eigene Rolle im mikropolitischen Spiel zu begreifen, eigene Strategien zu entwickeln und souverän mit mikropolitischen Einflussnahmen umgehen zu lernen.
Ziele des Workshops
Im Rahmen des Workshops entwickeln die Teilnehmer(innen) ein tieferes Verständnis für die Natur und Rolle von Mikropolitik in Organisationen . Sie werden darin unterstützt, eine eigene reflektierte Haltung zur mikropolitischen Einflussnahme zu entwickeln. Sie lernen eigene Handlungsspielräume und Grenzen zu identifizieren und Strategien zu entwickeln, die eigenen Ziele effektiv umsetzen zu können und entwickeln dadurch eine erhöhte Selbstwirksamkeit im Umgang mit Mikropolitik in ihrer Umgebung.
Inhalte des Workshops
Teil 1: Macht und Mikropolitik verstehen
- Was ist Macht und durch welche Mechanismen wirkt sie?
- Mikropolitik als Gesamtheit miteinander gekoppelter Spiele
- Macht und Mikropolitik in Hochschulen als besondere Organisationen
- Arten und Funktionieren typischer „Machtspiele“ an Hochschulen
- Akteure und ihre Interessen verstehen - Stakeholderanalyse
- Menschen mitnehmen in Veränderung: Umgang mit Widerstand
- Prinzipien wirksamen Überzeugens
- Effektives Verhandeln mit dem Harvard Modell
- Führung ohne Weisungsbefugnis? – Laterales Führen an Hochschulen
Didaktisches Konzept des Workshops
Der Workshop ist praxis- und dialogorientiert, erfahrungsbasiert und partizipativ ausgerichtet. Der Workshop bietet eine fundierte Einführung in Grundlagen und Modelle von Mikropolitik, die anhand von Beispielen aus der Hochschulpraxis illustriert werden. Darüber hinaus vermittelt er durch Diskussionen und die Arbeit in Fallbeispielen das Handwerkszeug für einen reflektierten Umgang mit Macht und mikropolitischem Handeln in Hochschulen.
Methoden:
- Kurzeinführungen zu Modellen und Praxisbeispielen (Crozier/Friedberg, Child, Mintzberg, Parsons, Schimank)
- Einzelarbeit und Kleingruppenarbeit
- Arbeit an eigenen Beispielen und Fallbeispielen
- Trainingselemente
- Beratung
Über Ihren Trainer
Dr. Lukas Bischof ist Gründer und Vorstand der Lukas Bischof Hochschulberatung AG. Er studierte Psychologie (Diplom), Betriebswirtschaft, Spanisch und Hochschulmanagement an den Universitäten Freiburg, Granada und Kassel und promovierte an der Universität Leipzig zur Governance postsowjetischer Hochschulsysteme.
Dr. Lukas Bischof ist ein sehr erfahrener Projektleiter, Führungskräftecoach und Prozessbegleiter. Als Prozessbegleiter leitete und koordinierte eine Vielzahl an Veränderungsprojekten für Hochschulen, Stiftungen sowie die Europäische Kommission. Als Trainer und Führungskräfteentwickler führte er seit 2011 über 1000 Seminare und Workshops durch. Als Coach begleitete er über 300 Einzelpersonen und ihre Projekte im Hochschulkontext.
Seine Themen sind Macht & Mikropolitik im Hochschulkontext, gute Führung, Agilität und effektive Zusammenarbeit im Team. Lukas Bischof lebt mit seiner Partnerin und ihren Zwillingen in Freiburg im Breisgau.